Philosophische Beratung

„Kaktusinsel“ — mit freundlicher Genehmigung von Gerd Bauer

„Kaktusinsel“ — mit freundlicher Genehmigung von Gerd Bauer

Philosophische Beratung, wann und wozu ist das hilfreich?

Eine Philosophische Beratung ist sinnvoll wenn
  • große Entscheidungen anstehen, die schwer fallen,
  •  ich das Gefühl habe, ich bin mit mir selbst nicht mehr im Reinen,
  • ich das Gefühl habe, ich bin mit meinem Umfeld grundsätzlich in Konflikt,
  • Gefühle von Orientierungslosigkeit und Sinnlosigkeit auftauchen.

In diesen Fällen ist das fraglose Verhältnis von Individuum und Gemeinschaft, von Ich und Familie, Gruppe und Gesellschaft nicht mehr gegeben. Grundfragen wie „Wer bin ich?“ und „Wo gehöre ich dazu?“ tauchen auf und bedrängen uns. Verdiene ich Respekt (Würde, Selbstwert) einfach dadurch, dass ich lebe oder erst durch meine Leistungen (Verantwortung) für andere? Philosophische Beratung kann diese Probleme durchsichtiger machen.

Philosophie hat sich eingehend gerade mit widersprüchlichen, nicht ein für allemal lösbaren Problemen (den sogenannten „Antinomien“) beschäftigt, kann uns dafür sensibilisieren und uns einer aktuell besten Lösung näherbringen:
  •  Ich bin Ich und gleichzeitig ein Teil von etwas; wo liegt hier im Moment das richtige Maß/Verhältnis?
  • Ich soll/ich will mich einordnen, fügen, hilfreich sein; oder bin ich einfach so schon wertvoll?
  • Ich bin ein freier Mensch; wofür soll ich meine Freiheit verwenden?
  • Ich bin auch vergänglich, verletzlich und hilflos; wie paßt das zu meiner Menschenwürde?

 

Hinzukommt, dass sich diese Fragen im Laufe der Zeit, im Laufe des Lebens immer wieder neu stellen. Woher nehme ich meine Identität (Selbstgewißheit, Selbstsicherheit):
  • aus meinem Leben, meiner leiblichen Existenz (meiner Natur),
  • aus meinen Standpunkten und Ansichten, die ich vertrete (meinem Geist)
  • aus meiner Zugehörigkeit zu diesen und jenen Gruppen (meine Familie, meine Firma etc.),
  • aus meiner Nicht-Zugehörigkeit zu anderen (Ich bin kein …)?

 

Alle diese Quellen des Selbst sind normal und wichtig. In Problemzeiten finden hier Umschichtungen und Neuorientierungen statt. Die Philosophie hat im Laufe der Jahrhunderte (über allerlei Umwege) vier Eckpunkte entfaltet oder wieder neu gefunden, die wir meines Erachtens beachten und nicht wieder verlieren sollten:
  • die Wertschätzung des Individuellen (des Einzelnen, Besonderen),
  • die Wertschätzung des Leibes und der leiblichen Erfahrungen,
  • die Wertschätzung des Dialogs. Philosophische Beratung kann nur heißen: Besinnung im Dialog,
  • die Beachtung der Zeitlichkeit aller Phänomene. Das Leben – und das, was uns bewegt, anspricht, anzieht – ist nicht statisch.

 

Wenn es gelingt, ein Problem/ein Thema in diese vier Richtungen auszuspannen ist schon viel gewonnen. Folgende Schritte haben immer einen erhellenden, klären Effekt:
  • gemeinsam zu untersuchen, „Was bedeutet das für mich?“
  • wie fühlt sich das korrespondierende leibliche Empfinden dazu an?
  • wie ist es jetzt, woher kommt es, wie verändert es sich?
  • In diesem erweiterten Blick „aufs Ganze“ bekommen Antworten und neue Sicherheiten eine gute Chance aufzutauchen.

(Mehr zum Thema Philosophische Beratung, was ist das?)

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