– Religion

Sonne, Erde, Wasser, Wind
Sonne, Erde, Wasser, Wind

Die größte Bevölkerungsgruppe ist heute in Deutschland konfessionslos (30 Mio.), gegenüber Katholiken (25 Mio.) und Protestanten (24 Mio.) Der Mitgliederschwund der großen Kirchen existiert seit vielen Jahren und hält weiter an. Die traditionellen Kirchen verlieren an Anziehung, aber das Thema „Religion“ ist damit nicht erledigt.
Im Thema Religion befassen wir uns — unabhängig von Kirchen oder konfessionellen Bindungen — mit der Bedingtheit (absoluten Abhängigkeit) des Menschen. Jeder Mensch wurde ungefragt geboren, keiner ist ganz der Herr seines Schicksals und irgendwann, ob wir es wollen oder nicht, ist unsere Lebensuhr abgelaufen.
Wie fühlen wir uns diesen „Kräften“ gegenüber? Es gibt hier viele Möglichkeiten, wie z.B.:

  • „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (D. Bonhoeffer)
  • Eher ängstlich, bedroht von Krankheit und Sorgen
  • „Dunkle, fühllose und lieblose Mächte bestimmen das menschliche Schicksal“ (S. Freud)
  • Ausgegrenzt, schuldig oder beschämt
  • Verzweifelt und verlassen — „Gott macht die Hoffnung der Menschen zunichte.“ (Hiob)
  • Voller Vorwürfe, zurückgesetzt, benachteiligt
  • Leben besteht in der „Vereinigung von Gegenkräften, wie beim Bogen oder der Leier.“ (Heraklit)
  • Dankbar und zuversichtlich


Grundstimmungen dieser Art dem Leben gegenüber (wie Zuversicht, Dankbarkeit, Scham, Angst, Sorge, Verbitterung, Überdruß etc.) sind Grundthemen in allen Religionen. Und sie bleiben auch außerhalb der Kirchen mitentscheidend für unser Lebensglück. In der Therapie versuchen wir uns diese Grundempfindungen bewußt zu machen. Daran schließt sich meist von selbst eine Spurensuche an zurück zu den Wurzeln dieser Gefühle. Die Ur-Erlebnisse von Bedingtheit liegen in unseren Lebensanfängen als wir uns als kleine Wesen auf die Fürsorge von großen Erwachsenen verließen. Kommt, bildlich gesprochen, wieder Luft an diese Wurzeln, werden diese Erlebnisse, Erfahrungen und Stimmungen wieder wahrgenommen und verarbeitet, ändern sich langfristig auch unsere religiösen Einstellungen.

„The shadow of your smile … will color all my dreams and light the dawn.“ (Paul Francis Webster) Der Schatten deines Lächelns (das, was von deinem Lächeln in meinem Herzen erhalten ist) bringt Farbe in meine Träume und Licht in die Dämmerung.

Zentrale Themen
Gespräch – Individuation – Existenz – Kontingenz – Religion – Humor – Präsenz