– Präsenz

Mit freundlicher Erlaubnis von Ernst Mattiello
Mit freundlicher Erlaubnis von Ernst Mattiello

Wer bin ich?
Ein lebendiges Zentrum eigener Aktivität – das sagt man so leicht.
Aber manchmal fühlt es sich garnicht so an. Man spürt seine eigenen Bedürfnisse nicht schnell und deutlich genug oder man hat nicht die rechte Sicherheit, sie auszudrücken. Man funktioniert noch, aber es kommt irgendwie nicht mehr von innen. Das eigene Erleben und das Erleben des eigenen Umfelds ist aus dem Gleichgewicht geraten, ist verstimmt, ist nicht mehr in Resonanz.
Es gibt diverse Wörter und Bilder, die versuchen, Präsenz zu beschreiben:
— „in Resonanz mit sich und seiner Umgebung sein“,
— „in Kontakt sein – nach Innen und nach Außen“,
— „dem Anderen begegnen“,
— „achtsam sein“, „gewahrsam sein“, „im Flow sein“,
— „ein Gespür für Atmosphäre und Stimmung besitzen“.

Wenn wir präsent sind, sind wir jedenfalls nicht nur in einer Rolle, nur ein sachlicher Träger einer Funktion, sondern auch persönlich anwesend. Und wir machen uns dabei weder zu groß („Niemand kann mich verletzen!“) noch zu klein („Ich tu Dir nichts, tu Du mir auch nichts.“), sondern sind den anderen ein mögliches Gegenüber. Wir sind in der Lage und vielleicht auch bereit, in Kontakt, in Resonanz zu gehen. Man bewegt und wird bewegt, man co-moduliert die Situation, ohne sie nur zu kontrollieren — und ohne sich unsichtbar zu machen.

Zentrale Themen
Gespräch – Individuation – Existenz – Kontingenz – Religion – Humor – Präsenz